Kallmuth

Kallmuth mit Main

Kallmuth von Trennfeld gesehen

Kallmuth

Der Kallmuth ist ein Kalksteinfelsen, der über den Buntsandstein herausragt und in Triefenstein-Homburg liegt. Er ist für seine überaus guten Weine bekannt. Gemeinsam mit dem Bocksberg bei Rettersheim bilden sie die mächtigen Reste eines ehemaligen Meeres und sind geologisch sowie botanisch besonders wervoll.

Links des Mains liegt der Kallmuth und bildet die passende Unterlage für hervorragende Weine.
Der Kalkstein der Flächen hinter dem Kallmuth wird seit über 100 Jahren, im Tagebau, durch das Zementwerk lengfurt abgebaut. Daraus wird Zement für die Bauindustrie gefertigt.

Rechts des Mains wurde der Bocksberg bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts als Kalkgrube genutzt.Im 2. Welkrieg wurde der Hügel auch zur Überwachung des Umfeldes und für eine Fliegerstaffel genutzt.


Zur Erstausstattung des Augustiner-Chorherrenstifts Triefenstein im Jahr 1102 gehörte auch ein Drittel des Kallmuth, die zuvor im Besitz des Klosters Neustadt am Main war. Die Weinbautradition dürfte aber weiter zurückreichen. Die Triefensteiner Klosterbrüder bauten den Weinberg am Kallmuth systematisch aus und vermarkteten den edlen Tropfen Deutschlandweit. So wurde Wein über den Main auch nach Frankfurt geliefert. Als im 30jährigen Krieg 1631 die Schweden das Kloster plünderten, lagerten in den dortigen massiven Kellern über 100 000 Liter Wein (ca. 150 Fuder à 720 Liter) – ein großer Teil davon dürfte vom Kallmuth gestammt haben. Der letzte Triefensteiner Probst, Melchior Zösch, ließ Ende des 18. Jahrhunderts die Stützmauern im Weinberg errichten, die im letzten Jahrzehnt, dank öffentlicher Förderung, vom jetzigen Eigentümer, Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, umfangreich saniert wurden.


Geologie des Kallmuths

In Homburg steht auf einem Kalkfelsen (Kalksinter) ein kleines Schloss. Dieser Kalkfelsen ist eine Bildung aus rezentem Süßwasserkalk (Kalktuff), wie man unterhalb des weithin sichtbaren Bauwerkes sehen kann (am besten von der Mainseite aus). Im Innern des Felsens befindet sich auch eine Grotte mit Tropfsteinen, ausgebaut zu einer Kapelle (durch eine Treppe neben dem Schloss zugänglich).

Wasser und Kalk

Das Wasser einer Quelle führt größere Mengen an gelösten Calcium („Kalk“), der sich dann beim Kontakt mit der Atmosphäre unter Hilfe von Pflanzen (wie Algen, Moose, aber wohl auch Bakterien) abscheidet. Dieser über Jahrtausende zu verfolgende Vorgang bildet dann diesen wachsenden Felsen. Das Überkragen der Bildungszone führt zur Entstehung von Hohlräumen, die dann zu Tropfsteinhöhlen werden können.
Das spätere Durchsickern mit Wasser und die fortwährende Abscheidung von Kalk führt dann zur Bildung des bekannten Gesteins Travertin (aus anderen Orten wird dieser zu Platten gesägt und wegen der hübschen Bänderung an Fassaden montiert).

Ort Homburg mit dem Felsen und dem Schloss
Blick vom Kallmuth auf den Ort Homburg mit dem Main
und dem Schloss auf dem markanten Felsen

Der Vorgang der reztenten Kalkabscheidung ist noch zu sehen, da man auf der Nordseite das kalkhaltige Wasser über einen wachsenden, runden, durch Bewuchs grünlichen Felsen laufen lässt.

Grenze Buntsandstein – Muschelkalk

Im Weinberg des Hombuger Kallmuth ist am Zippammerweg ein phantastischer Aufschluss des Grenzgelbkalkes zu sehen: Unten die obersten Schichten des Buntsandsteins, daürber die untersten Lagen des Muschelkalks! Es ist in der Region die einzige Stelle, an der man mit den Füßen auf dem obersten (festländisch entstandenen) Buntsandstein steht und mit den Händen den marin entstandenen Muschelkalk greifen kann.

Grenze Buntsandstein- Muschelkalk

Die Weinreben wachsen auf den Röttonen des Oberen Buntsandsteins,
darüber die Geländeversteilung und die kahlen Felsen bestehen aus dem
Unteren Muschelkalk, aufgenommen am 30.09.2012
.Grenze Muschelkalk/Buntsandstein
 

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